Innovationsfonds
Wir fördern neue Versorgungsformen und Versorgungsforschungsprojekte für mehr Qualität in der Versorgung.
Die SBK beteiligt sich aktiv an der Förderung neuer Versorgungsformen und Versorgungsforschungsprojekten. Die Weiterentwicklung der Krebsvorsorge, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Verbesserung der Versorgung oder die Begleitung von Krebskranken durch speziell ausgebildete Personen - die Erprobung neuer Ideen ist wichtig für den medizinischen Fortschritt. Um Innovationen zu fördern, wurde vor einigen Jahren der Innovationsfonds ins Leben gerufen.
Im Mittelpunkt stehen neue Versorgungsformen und Versorgungsforschungsprojekte, die über die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Das Förderprogramm war zunächst auf vier Jahre angelegt, wurde 2020 jedoch für weitere fünf Jahre verlängert.
Von 2016 bis 2019 standen jährlich insgesamt 300 Millionen Euro für die Förderung ausgewählter Projekte zur Verfügung. Von 2020 bis 2024 beträgt die jährliche Fördersumme 200 Millionen Euro.
Forschungseinrichtungen, Kliniken, Leistungserbringer und Start-ups, die eine
"Wir sind überzeugt, dass es viele gute Ideen gibt, die Versorgungssituation unserer Versicherten zu verbessern und die es wert sind, weiterverfolgt zu werden. Deshalb engagieren wir uns beim Innovationsfonds."
Christina Bernards, Teamleiterin Ambulante Versorgung und Verträge bei der SBK
Wir beteiligen uns aktuell an 23 innovativen Versorgungsprojekten. Hier bekommen Sie Einblick in drei ausgewählte Projekte:
Wie werde ich nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus bestmöglich versorgt? Das ist die zentrale Frage, die hinter dem Projekt USER steht.
Ziel des Projekts ist ein verbessertes Entlassmanagement, über das Patient*innen nach einem Krankenhausaufenthalt schneller passgenau aufeinander abgestimmte medizinische Maßnahmen erhalten können. So sollen beispielsweise benötigte Hilfsmittel, bestehende Rehabilitations- oder Pflegebedarfe erkannt werden. Dafür werden, nach erfolgter Einwilligung durch den*die Patient*innen, die vorliegenden Daten genutzt, um ein persönliches Risikoprofil zu erstellen. Es wird beispielsweise berücksichtigt, ob bereits vor dem Krankenhausaufenthalt eine Pflegebedürftigkeit oder eine chronischen Krankheit vorlag. Auf Basis des individuellen Profils können Krankenhäuser und Krankenkassen frühzeitig die notwendigen Prozesse anstoßen, wodurch die schnelle Weiterbehandlung nach dem Krankenhausaufenthalt gewährleistet wird.
Das Projekt OSCAR will die sozialmedizinische Beratung onkologischer Patient*innen durch patientenbegleitende „Social Care Nurses“ verbessern, um ihre Lebensqualität zu erhöhen und ihre Selbstbestimmung bei der Behandlung in den Mittelpunkt zu rücken.
Patient*innen und deren Angehörige wünschen sich mehr Unterstützung sowie konkrete Koordinationshilfen in psychosozialen Fragen. Die Mitsprache im Krankheits- und Genesungsverlauf nimmt eine immer bedeutender werdende Rolle ein. Das Versorgungsprogramm soll zunächst in Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Patientenbegleitern und Betriebskrankenkassen angeboten werden. Durch eine speziell ausgebildete Fachkraft, eine „Social Care Nurse“ sollen Erkrankte im Therapieverlauf kontinuierlich unterstützt und begleitet werden.
Das bayerische Modellprojekt engagiert sich für eine Weiterentwicklung der Darmkrebsfrüherkennung bei familiärer Vorbelastung.
Bislang werden Personen, bei denen Darmkrebserkrankungen innerhalb der Familie gehäuft vorkommen oder bei denen Darmkrebs erblich bedingt ist, in der Früherkennungsrichtlinie des gemeinsamen Bundessausschusses (G-BA) nicht gesondert berücksichtigt. Das will das von der Felix-Burda-Stiftung ins Leben gerufene Projekt ändern. Menschen im Alter von 25 bis 49 Jahren mit familiärem oder erblichem Darmkrebs profitieren mit ihrer Teilnahme von einer verbesserten und risikoangepassten Vorsorge. Werden durch dieses Projekt gute Resultate erzielt, ist eine bundesweite Umsetzung geplant.