Das Geschäftsjahr 2020

Reformen und Coronakrise

Das endgültige Jahresergebnis 2020 der SBK liegt bei einem Minus von 5,3 Mio. €. Das ist eine leichte Verbesserung gegenüber dem vorläufigen Jahresergebnis, bei dem noch von einem Verlust von etwa 7,4 Mio. € ausgegangen wurde. In den vergangenen Jahren lagen die Leistungsausgaben immer über denen der Einnahmen.

Aufgrund der Pandemie zeigt sich 2020 ein gegenteiliges Bild. Sowohl GKV-weit als auch in der SBK sind die Beitragseinnahmen stärker angestiegen als die Leistungsausgaben. So stiegen bei der SBK die Einnahmen um 4,39 %, die Ausgaben allerdings nur um rund 3,70 %.

Die Pandemie hat auch die Bilanzen der Krankenversicherungen geprägt. Die gesamte GKV hat das Jahr 2020 mit einem Defizit von -2,7 Mrd. € abgeschlossen. Vergleicht man dies mit dem Vorjahresergebnis von -1,7 Mrd. € ist dies eine negative Veränderung in Höhe von 156,7 %. Und dennoch niedriger als ohne die Covid-19-Situation. Denn 2020 wurden, pandemiebedingt, weniger Leistungen in Anspruch genommen. Dafür erwarten wir für das nächste Jahr einen erneuten Ausgabenschub, wenn sich die das Geschehen weitestgehend normalisiert hat.

Der Negativtrend gilt mit Ausnahme der Landwirtschaftlichen Krankenkasse über alle Kassenarten hinweg. Besonders betroffen sind dabei die Ersatzkassen und die Betriebskrankenkassen. Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle: die gleichbleibend einseitige Verteilung der Vermögenswerte sowie die Auswirkungen der Ungleichverteilung der Gelder durch den Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen.

Im Jahr 2019 wurden im Rahmen des Faire-Kassenwahl-Gesetzes (FKG) umfangreiche Reformen dieses Finanzausgleichs beschlossen. Die durch die Morbi-RSA-bedingte, ungleiche Verteilung der Ergebnis- und Vermögenssituation unter den Krankenkassen zeigt sich deutlich in unterschiedlich hohen Zusatzbeitragssätzen. Unter anderem aufgrund unterschiedlicher Maßnahmen des Gesetzgebers sowie der anstehenden RSA-Reform mit Wirkung ab 2021.